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30. Juni 2023

Translationale medizinische Forschung im Fokus beim DZG Science & Career Day 2023

News 2023-265 DE

Der DZG Science & Career Day führte am 12./13. Juni 2023 100 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in der Berliner Urania zum Thema „Translational Health Research“ zusammen. Sechs Deutsche Zentren der Gesundheitsforschung (DZG) organisierten die Veranstaltung erstmalig in Präsenz. In Vorträgen und Workshops erhielten die Teilnehmenden wichtige Impulse für ihre Karriere. Zudem stand die wissenschaftliche und persönliche Netzwerkbildung zwischen Forschenden der unterschiedlichen DZG auf dem Programm.

Prof. Martin Hrabě de Angelis (DZD und Helmholtz Munich, amtierender Sprecher der DZG) und Dr. Ute Petereit (Bundesministerium für Bildung und Forschung, BMBF) eröffneten die zweitägige Veranstaltung. Petereit unterstrich die Rolle der Nachwuchsförderung als eine der zentralen Säulen bei der Gründung der DZG. Hrabě de Angelis gab einen Überblick über translationale Forschungserfolge und betonte: „Die DZG sind untereinander eng vernetzt. Auf wissenschaftlicher Ebene unter anderem in gemeinsamen Projekten des DZG Innovation Fund, und in sechs Arbeitsgruppen wie z. B. der Arbeitsgruppe zur Karriereförderung für Nachwuchswissenschaftler:innen, die diese Veranstaltung organisiert hat.“

Am ersten Tag – im Zeichen der Forschung – erfolgte in einer Podiumsdiskussion ein Austausch darüber, was unter translationaler Forschung überhaupt zu verstehen ist – überraschenderweise mit unterschiedlichen Schwerpunkten, je nachdem, welchen fachlichen Hintergrund die Diskutant:innen hatten. Auch das Auditorium beteiligte sich rege und interessierte sich beispielsweise für die Frage, wie die DZG nachhaltigere Karrierewege bereitstellen könnten und wie die Nachwuchswissenschaftler:innen selbst translationale Forschung in den Gesundheitswissenschaften vorantreiben könnten. Die Podiumsgäste gaben den Rat: “Wenn Sie die Wissenschaft lieben, dann tun Sie es – gehen Sie dorthin, wo ihr Herz schlägt!”

In Vorträgen stellten die DZG-Forscher:innen Prof. Martin Witzenrath (DZL, Charité Berlin), Prof. Patrick Most (DZHK, Universitätsklinikum Heidelberg und InoCard GmbH) und Prof. Nicole Fischer (DZIF, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf) ihre persönlich geprägten Erfolgsmodelle translationaler medizinischer Forschung vor. Zudem beleuchteten sie das Spanungsfeld zwischen Ökonomie und Akademie aus unterschiedlichen Perspektiven. Alle drei berichteten von eigenen Erfahrungen mit Ausgründungen und Produktentwicklungen, also gelungener Translation. Most betonte, dass es wichtig sei, mit dem Produkt im Kopf zu starten. Man müsse auch die Perspektive potentieller Risikokapitalgeber im Blick haben: Wenn man darstellen könne, dass es Patient:innen gibt, die eine bestimmte Therapie bräuchten und sich damit auch Geld verdienen ließe, könne man sie für sich gewinnen. Witzenrath unterstützte dies insoweit, als dass es in Deutschland schwierig sei, Geld zu bekommen, um eigene Ideen insbesondere in frühen klinischen Studien zu testen. Most prägte zudem den Begriff „Intrapreneurship“: die Möglichkeit, aus der akademischen Tätigkeit eigene Entwicklungen beispielsweise in einer selbst ausgegründeten Fima weiterzuführen. Wer in diese Richtung gehen wolle, müsse frühzeitig regulatorische Aspekte im Auge behalten und den Blick für Patente entwickeln.

In der abschließenden Session des ersten Tages präsentierten die am DZG Science & Career Day Teilnehmenden eigene wissenschaftliche Projekte in kurzen Vorträgen und Postern.

Das Programm des zweiten Tages – im Zeichen der Karriere – drehte sich um die persönlichen Karrieremöglichkeiten in der translationalen Forschung. Roman Rehor von der Organisation „Young Entrepreneurs in Science“ hielt einen Vortrag zu unternehmerischem Denken in der Wissenschaft. Die anschließenden Workshops deckten karriererelevante Themen ab. Ein Teilnehmer betonte: “Die persönlichen Ratschläge und verschiedenen Perspektiven der Redner haben mir eine gute Orientierung und Ideen für meine eigene Karriere gegeben.”

Fazit der Veranstaltung war, dass ein entsprechendes Mindset, ein interdisziplinäres Netzwerk und der Enthusiasmus der Nachwuchswissenschaftler:innen zum Ziel der translationalen Forschung, also dem raschen Transfer von Forschungsergebnissen in die medizinische Anwendung, entscheidend beitragen.

 

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