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22. Mai 2015

Experten empfehlen Früherkennungsprogramme für Menschen mit hohem Lungenkrebsrisiko

News 15-2015 DE

DZL-Wissenschaftler Prof. Hans-Ulrich Kauzcor Erstautor der dazugehörigen Veröffentlichung mit Handlungsempfehlungen für die Politik...

Die beiden medizinischen Fachgesell¬schaften „European Society of Radiology (ESR, Europäische Gesellschaft für Radiologie) und „European Respiratory Society“ (ERS, Europäische Gesellschaft für Atemwegserkrankungen) empfehlen das Einführen europaweiter jährlicher Früherkennungsprogramme für Menschen mit hohem Lungenkrebsrisiko.

Laut Empfehlung der Experten sollten die Vorsorgeuntersuchungen mittels einer Niedrigdosis-Computertomographie erfolgen. Dabei ist die Strahlenbelastung, der Patienten ausgesetzt sind, deutlich niedriger als bei einer normalen Computertomographie der Lunge. Die Früherkennungsprogramme sollten zudem im Rahmen klinischer Studien oder in zertifizierten medizinischen Zentren erfolgen. Auch begleitende Entwöhnungsprogramme für Raucher gehören zu den Empfehlungen.

In einem so genannten „White Paper“, das unter Federführung der Universitätsklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Heidelberg (DZL-Standort TLRC) verfasst wurde, geben die medizinischen Fachgesellschaften Handlungsempfehlungen für die Politik. „Eine große US-amerikanische Studie belegt einen deutlichen Rückgang der Lungenkrebs-Sterblichkeit als Folge von Screening-Untersuchungen. Qualitativ hochwertige Früherkennungsprogramme können auch in Europa die Zahl der Todesfälle durch Lungenkrebs reduzieren“, erklärt der DZL-Wissenschaftler Professor Dr. Hans-Ulrich Kauczor, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik Heidelberg und Erstautor der Veröffentlichung.

Weltweit sterben jährlich rund 1,4 Mio. Menschen an Lungenkrebs – dies entspricht ca. einem Fünftel aller krebsbedingten Todesfälle. Allein in Deutschland erkranken pro Jahr ca. 50.000 Menschen an Krebs der Lunge und der Bronchien. Wird Lungenkrebs erst im fortgeschrittenen Stadium entdeckt, bestehen derzeit schlechte Überlebenschancen für Erkrankte. Daher ist es umso wichtiger, den Lungenkrebs mittels geeigneter Vorsorgeprogramme frühzeitig zu erkennen, wenn Heilung noch möglich ist. „Es liegt jetzt an der Politik einen Rahmen zu schaffen, in dem wir qualitativ hochwertige nationale und europaweite Programme implementieren und den Nutzen für Bevölkerung und Patienten weiter untersuchen können“, verdeutlich Prof. Kauczor.

 

Weitere Informationen

“White Paper”:
Kauczor H-U. et al. on behalf of the European Society of Radiology and the European Respiratory Society (2015) ESR/ERS white paper on lung cancer screening.                                                                    
Eur Radiol (epub) DOI 10.1007/s00330-015-3697-0
Eur Resp J (epub) DOI 10.1183/09031936.00033015

Publikation zu Ergebnissen einer US-amerikanischen Studie zum Thema Lungenkrebs-Screening:

Aberle DR, DeMello S, Berg CD, Black WC, Brewer B, Church TR, Clingan KL, Duan F, Fagerstrom RM, Gareen IF, Gatsonis CA, Gierada DS, Jain A, Jones GC, Mahon I, Marcus PM, Rathmell JM, Sicks J; National Lung Screening Trial Research Team. Results of the two incidence screenings in the National Lung Screening Trial. N Engl J Med. 2013 Sep 5; 369(10):920-31 DOI: 10.1056/NEJMoa1208962

Informationen und Pressemitteilungen des Universitätsklinikums Heidelberg:

Pressemitteilung des Universitätsklinikums Heidelberg (Deutsch)

Universitätsklinik Heidelberg (engl., DZL-Standort TLRC)

Die Radiologie des Universitätsklinikums Heidelberg (DZL-Standort TLRC) leitet die Plattform für bildgebende Verfahren (Imaging) am Deutschen Zentrum für Lungenforschung.

Lungenkrebs-Daten und Informationen des Krebsinformationsdienstes:

https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/lungenkrebs/

Beitrag und Informationen vom Lungeninformationsdienst:

www.lungeninformationsdienst.de/aktuelles/news/alle-news-im-ueberblick/aktuelles/article/26833/index.html)

http://www.lungeninformationsdienst.de/krankheiten/lungenkrebs/risikofaktoren/index.html

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