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Wissenschaftler und Leistungen des Deutschen Zentrums für Lungenforschung und des LID in Berlin geehrt
Mit einem Infostand, zahlreichen Preisträgern und Vorträgen von Wissenschaftlern aus den eigenen Reihen zeigte das DZL erneut Präsenz beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP), der in diesem Jahr vom 18.-21. März 2015 unter dem Motto „Gemeinsam für den Patienten“ in Berlin stattfand.
Bei der Eröffnungsveranstaltung des 56. DGP-Kongresses sprach Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe in seinem Grußwort über den Wandel und die Bedeutung der Pneumologie und hob dabei bereits das DZL hervor: „Das Deutsche Zentrum für Lungenforschung ist ein erfolgreicher Zusammenschluss translationaler Forschung zur Bekämpfung von Lungenerkrankungen. Mit seiner konsequenten Nachwuchsförderung zeigt das DZL zudem Weitblick“, würdigte Gröhe die Aktivitäten des Forschungsverbundes.
Zum einen sei die Koordination gemeinsamer Anstrengungen in der Medizin künftig unerlässlich, zum anderen sei es jedoch auch wichtig, Patienten und die breite Öffentlichkeit zum Thema Lungenkrankheiten zu informieren. „Trotz steigender Erkrankungszahlen werden Lungenkrankheiten in der Bevölkerung im Vergleich zu anderen Volkskrankheiten noch immer weniger wahrgenommen. Die Bedeutung der Pneumologie muss verstärkt in das Licht der Öffentlichkeit gerückt und das Bewusstsein der Bevölkerung dafür weiter geschärft werden“, betonte Gröhe. Dabei schlage auch der Lungeninformationsdienst (LID) mit seinen Tätigkeiten eine wertvolle Brücke zwischen Patienten, Angehörigen und der Wissenschaft, so der Bundesgesundheitsminister zur Bedeutung der Einrichtung, die eng mit dem DZL kooperiert.
Im Rahmen der Preisgala „Best of Pneumology“ wurden zahlreiche Auszeichnungen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses verliehen.
Den DGP-Forschungspreis im Bereich Grundlagenforschung erhielt DZL-Forscherin Dr. Soni Savai Pullamsetti (Bad Nauheim/Gießen) für die herausragende Arbeit mit dem Titel „Pro-proliferative and inflammatory signaling converge on FoxO1 transcription factor in pulmonary hypertension”. Sie war wesentlich an der Erforschung des Transkriptionsfaktors FoxO1 beteiligt, der eine zentrale Rolle bei Lungenhochdruck spielt. Der Preis ist mit 10.000 € dotiert.
Die DZL-Nachwuchswissenschaftler Dr. Christine Happle und Dr. Nico Lachmann (Hannover) erhielten gemeinsam den mit insgesamt 10.000 € dotierten DGP-Preis für ihre herausragende Arbeit in der klinischen Forschung mit dem Thema „Gene correction of human induced Pluripotent Stem Cells repairs the cellular phenotype in Pulmonary Alveolar Proteinosis". Sie arbeiten an einer neuen Gentherapie für die seltene, angeborene und lebensbedrohliche Lungenerkrankung „pulmonale Alveolarproteinose (PAP)“, für die bisher keine wirksame Behandlung existiert.
Der 1. Platz in der Kategorie DGP-Posterpreise ging an Dr. Lars Lunding (Borstel) für den wissenschaftlichen Kongressbeitrag „Das Zytokin Interleukin 37 mildert experimentelles allergisches Asthma und benötigt dafür die Rezeptoren IL18Rα und SIGIRR“. In der dazugehörigen Studie zeigte sich u.a., dass Asthmasymptome bei Behandlung mit Interleukin 37 (IL 37) deutlich verringert werden konnten und es wurde untersucht, welche Bedeutung die Rezeptoren IL18R α und SIGIRR haben.
Dr. Jonas Manuel Richter (Gießen) ist mit dem 3. Platz (geteilter Preis) für seinen Posterbeitrag „Akute hämodynamische Effekte von Iloprost vernebelt über das I-neb Adaptive Aerosol Delivery (AAD)-System bei pulmonaler Hypertonie“ ausgezeichnet worden. In der dazugehörigen Studie konnte die Effektivität von inhalativem Iloprost auf den Lungenhochdruck und die Herzfunktion in einem großen Patientenkollektiv durch direkte Messung nachgewiesen werden.
Die Deutsche Lungenstiftung e. V. verlieh zudem zwei mit je 3.000 € dotierte Doktorandenpreise. Einen der Preise erhielt in diesem Jahr Dr. Lavinia Mägel vom DZL-Standort Hannover für ihre experimentelle Arbeit mit dem Titel „Charakterisierung der humanen plexiformen Vaskulopathie (bei pulmonal-arterieller Hypertonie)". Ihre Doktorarbeit beschäftigt sich mit der Erkrankung der Druckerhöhung im so genannten kleinen Kreislauf, d. h. zwischen Herz und Lunge.
Während des DGP-Kongresses ist darüber hinaus der DZL-Wissenschaftler Prof. Dr. Ulrich A. Maus (Standort Hannover) mit einen Forschungspreis der Patienten-Selbsthilfeorganisation Lungenfibrose e. V. für die wissenschaftliche Arbeit zum DZL-Projekt „Charakterisierung der infektionsinduzierten Exazerbation der pulmonalen Fibrose der Maus“ ausgezeichnet worden.
Vom 18.-21. März 2015 konnten sich interessierte Besucher zudem über die Tätigkeiten, Strukturen und Ziele des Deutschen Zentrums für Lungenforschung an einem Infostand beim Kongress informieren. Die Angebote des eng mit dem DZL kooperierenden Lungeninformationsdienstes wurden ebenfalls vorgestellt.
Der Kongress wurde überdies zum Anlass genommen, ein Positionspapier zur E-Zigarette öffentlich vorzustellen. Das Papier ist in Zusammenarbeit mehrerer Fachgesellschaften und Organisationen sowie unter Beteiligung von DZL-Wissenschaftlern entstanden.
Beim Kongress verkündete die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V.zudem, dass DGP-Mitglieder dank eines Vertrages künftig einen deutlich reduzierten Beitrag für eine Mitgliedschaft in der European Respiratory Society (ERS) zahlen müssten.
Der Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V. (DGP) stellt mit ca. 4.000 Besuchern die größte wissenschaftliche Veranstaltung im Bereich der Pneumologie im deutschsprachigen Raum dar. In diesem Jahr fand der Kongress unter dem Motto „Gemeinsam für den Patienten“ bereits zum 56. Mal statt. Im kommenden Jahr wird das DZL auch beim DGP-Kongress in Leipzig (2.-5. März 2016) wieder vertreten sein.
