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25. April 2017

Atemtest zur Früherkennung von Lungenkrebs

News 14-2017 DE

Neuer Test misst kleinste Veränderungen in der Zusammensetzung des Atems…

Lungentumore gehören mit jährlich über 50.000 Neuerkrankungen in Deutschland zu den häufigsten Krebserkrankungen. Die Erkrankung wird oft jedoch erst spät erkannt, da Lungenkrebs im Frühstadium kaum Beschwerden verursacht. Durch seine ungünstige Prognose ist der Lungenkrebs aber auch mit Abstand die häufigste Krebstodesursache bei Männern und die dritthäufigste bei Frauen. Die meisten Lungenkrebspatienten sterben fünf Jahre nach der Diagnose. Früherkennungsverfahren sind daher besonders wichtig.

DZL-Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim haben gemeinsam mit Kooperationspartnern ein Verfahren entwickelt, das die Erkrankung bereits im frühen Stadium erkennen kann. Dazu analysierten sie Atemproben von 138 Krebspatienten und gesunden Personen auf Spuren bestimmter RNA-Moleküle, die durch Krebswachstum verändert sind und sich daher bei beiden Gruppen unterscheiden. In der Studie konnte der Atemtest Lungenkrebs in mehr als 90% der Fälle richtig diagnostizieren. Die Methode ist damit deutlich präziser als die bisherigen Röntgen- und CT-Untersuchungen, wird jedoch herkömmliche Verfahren nicht völlig ersetzen können. Der Test könnte zunächst ergänzend eingesetzt werden, um falsch-positive Lungenkrebsdiagnosen zu reduzieren. Ziel der Forscher ist es nun, weitere klinische Studien durchzuführen und den Atemtest bis zur Marktreife weiterzuentwickeln, um ihn schnellstmöglich zur Früherkennung im Klinikalltag anwenden zu können.

Fachlicher Ansprechpartner:

Dr. Guillermo Barreto
Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung, Bad Nauheim (DZL-Standort UGMLC)
Telefon:+49 6032 705-259
E-Mail: guillermo.barreto@mpi-bn.mpg.de

 

Weitere Informationen

Originalpublikation:

Mehta A, Cordero J, Dobersch S, Romero-Olmedo AJ, Savai R, Bodner J, Chao CM, Fink L, Guzmán-Díaz E, Singh I, Dobreva G, Rapp UR, Günther S, Ilinskaya ON, Bellusci S, Dammann RH, Braun T, Seeger W, Gattenlöhner, Tresch A, Günther A, Barreto G (2016). Non-invasive lung cancer diagnosis by detection of GATA6 and NKX2-1 isoforms in exhaled breath condensate. EMBO Mol Med. (DOI 10.15252/emmm.201606382)

zur Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für Herz- und Lungenforschung, Bad Nauheim

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