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13. November 2015

Nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom nutzt körpereigenen Schutzmechanismus für Embryonen

News 22-2015 DE

Protein „Glycodelin" im Blut zeigt Tumorwachstum an - Heidelberger DZL-Wissenschaftler veröffentlichten Erkenntnisse im Fachjournal „Clinical Cancer Research“…

Eine wichtige Rolle in der Wechselwirkung zwischen einem bestimmten Lungentumor, dem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom, und dem Immunsystem spielt das Schwangerschafts-Protein „Glycodelin“. Bisher war lediglich bekannt, dass die Tumoren dieses Protein bilden, weitere Untersuchungen standen noch aus. DZL-Wissenschaftler der Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg (DZL-Standort TLRC) konnten nun zeigen, dass sich das nichtkleinzellige Lungenkarzinom einen natürlichen Schutzmechanismus aus der Schwangerschaft zunutze macht: Zu Beginn der Schwangerschaft schützt das Protein Glycodelin den Embryo, den das Immunsystem der Mutter sonst als körperfremd attackieren würde, vor der Abstoßung. Das Nicht-kleinzellige Lungen¬karzinom sowie seine Absiedlungen in anderen Organen schütten sowohl bei Frauen als auch bei Männern ebenfalls Glycodelin aus.

Protein „Glycodelin" im Blut zeigt Tumorwachstum an - Heidelberger DZL-Wissenschaftler veröffentlichten Erkenntnisse im Fachjournal „Clinical Cancer Research“…Eine wichtige Rolle in der Wechselwirkung zwischen einem bestimmten Lungentumor, dem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom, und dem spielt das Schwangerschafts¬-Protein „Glycodelin“. Bisher war lediglich bekannt, dass die Tumoren dieses Protein bilden, weitere Untersuchungen standen noch aus. DZL-Wissenschaftler der Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg (DZL-Standort TLRC) konnten nun zeigen, dass sich das nichtkleinzellige Lungenkarzinom einen natürlichen Schutzmechanismus aus der Schwangerschaft zunutze macht: Zu Beginn der Schwangerschaft schützt das Protein Glycodelin den Embryo, den das Immunsystem der Mutter sonst als körperfremd attackieren würde, vor der Abstoßung. Das Nicht-kleinzellige Lungen¬karzinom sowie seine Absiedlungen in anderen Organen schütten sowohl bei Frauen als auch bei Männern ebenfalls Glycodelin aus.

„Wir vermuten, dass die Krebszellen Glycodelin ausschütten, um Immunzellen in ihrer direkten Umgebung zu betäuben. Diese können so keine Abwehrreaktion einleiten", erklärt DZL-Forscher Dr. Michael Meister, Leiter der Sektion Translationale Forschung und Seniorautor der Publikation. Hinderten die Wissenschaftler die Tumorzellen im Labor daran, das Protein herzustellen, bildeten diese stattdessen andere Proteine, die das Immunsystem beeinflussen. Die Ergebnisse sind in der renommierten Fachzeitschrift „Clinical Cancer Research" erschienen.

Glycodelin ist im Blut nachweisbar. Die Heidelberger Forscher gehen davon aus, dass es sich als Biomarker für die Früherkennung und Verlaufskontrolle speziell beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom eignen könnte. Weitere, bereits angelaufene Studien untersuchen diesen Sachverhält näher. „Die Bedeutung des Immunsystems spielt in den letzten Jahren eine immer größere Rolle bei der Bekämpfung von Lungenkrebs. Man versucht herauszufinden, über welche Mechanismen die Tumorzellen das Immunsystem beeinflussen und ob man die Erkenntnisse daraus für Diagnostik und Therapie nutzen kann", so Meister.

Wissenschaftlicher Ansprechpartner:

Dr. Michael Meister
Leiter der Sektion Translationale Forschung
Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg
Telefon: 06221 3961650
E-Mail: michael.meister@med.uni-giessen.de

 

Weitere Informationen

Publikationen:

Schneider MA, Granzow M, Warth A, Schnabel PA, Thomas M, Herth FJ, Dienemann, H, Muley T, Meister M. Glycodelin: A New Biomarker with Immunomodulatory Functions in Non-Small Cell Lung Cancer. Clin Cancer Res. 2015 Aug 1;21(15):3529-40. doi: 10.1158/1078-0432.CCR-14-2464. Epub 2015 Apr 2

Marc A. Schneider, Nicolas C. Kahn, Michael Thomas, Felix J.F. Herth, Thomas Muley, Claus P. Heussel, Michael Meister and Hendrik Dienemann, The pregnancy associated protein glycodelin as a follow-up biomarker in a male Non-small cell lung Cancer patient, Cancer Treatment Communications, http://dx.doi.org/10.1016/j.ctrc.2015.09.005 unedited manuscript.

Sektion „Translationale Forschung" der Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg

Quelle: Universitätsklinikums Heidelberg

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