Die European Respiratory Society (ERS) und die European Lung Foundation (ELF) haben ein gemeinsames Statement veröffentlicht, das auf die zunehmenden Bedrohungen für Wissenschaft und Forschende weltweit aufmerksam macht. Das Deutsche Zentrum für Lungenforschung (DZL) unterstützt dieses klare Signal zugunsten unabhängiger, integrer und international vernetzter Forschung.
In ihrer Erklärung warnen ERS und ELF vor den wachsenden Gefahren durch Desinformation, politischen Druck und Kürzungen von Forschungsgeldern, die jahrzehntelange wissenschaftliche Fortschritte gefährden könnten. Die Organisationen betonen drei zentrale Handlungsfelder:
Schutz unabhängiger Wissenschaft als Grundlage für lebensrettende Therapien, wirksame Prävention und evidenzbasierte politische Entscheidungen.
Bekämpfung von Desinformation, die Vertrauen untergräbt und Patientinnen, Patienten sowie besonders gefährdete Gruppen gefährdet.
Stärkung internationaler Zusammenarbeit, die sich in globalen Gesundheitskrisen wie der COVID-19-Pandemie als unverzichtbar erwiesen hat.
„Unabhängige, kollaborative Wissenschaft ist das Rückgrat der öffentlichen Gesundheit. Sie muss vor Desinformation und politischer Einflussnahme geschützt werden“, betont Dr. Eva Polverino, ERS Director of Scientific Relations with the European Union. Dimitris Kontopidis, Vorsitzender der ELF, ergänzt: „Patientinnen und Patienten verdienen Zugang zu verlässlicher, evidenzbasierter Information – nicht zu Desinformation, die Leben gefährdet.“
ERS und ELF rufen europäische Institutionen, nationale Regierungen und Entscheidungsträger dazu auf, Forschung und Innovation über Grenzen hinweg zu schützen, wissenschaftliche Integrität zu wahren und langfristige Investitionen in Bildung, Forschung und Gesundheitskompetenz sicherzustellen.
Das Anliegen von ERS und ELF findet auch im DZL breite Resonanz. Im Rahmen seiner Festrede beim DZL Annual Meeting betonte DZL-Sprecher Prof. Werner Seeger, dass Wissenschaft mehr sei als ein Beruf: sie sei eine Haltung, die zu Wahrheit, Verantwortung und Solidarität verpflichte. Er rief dazu auf, die Freiheit und Unabhängigkeit der Forschung entschlossen zu bewahren.
ERS und ELF sind seit vielen Jahren wichtige Partner des DZL. Die European Respiratory Society ist die führende europäische Fachgesellschaft für Atemwegsmedizin. Sie vereint Ärztinnen und Ärzte, Forschende, Pflegekräfte und andere Fachkräfte aus über 140 Ländern mit dem Ziel, Atemwegserkrankungen vorzubeugen, zu behandeln und zu heilen.
Die European Lung Foundation stellt einen wichtigen Beitrag zur Repräsentanz von Patienteninteressen im DZL dar. Die patientengeführte Organisation arbeitet in enger Partnerschaft mit der ERS und bringt Patientinnen, Öffentlichkeit und Fachkräfte zusammen, um Diagnose, Behandlung und Versorgung weltweit zu verbessern. Als langjähriges Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des DZL bringt Dr. Pippa Powell, Direktorin der ELF, die Perspektive von Patientinnen und Patienten in die Arbeit des DZL ein.
Mit der Unterstützung des gemeinsamen Statements von ERS und ELF bekräftigt das DZL seine Haltung: Wissenschaftsfreiheit, Transparenz und internationale Zusammenarbeit sind unverzichtbar für den medizinischen Fortschritt und für eine gesunde Zukunft aller Menschen.
Das vollständige Statement ist hier abrufbar: A European Respiratory Society and European Lung Foundation statement on defending science and scientific integrity