Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat in der aktuellen Förderlinie der Exzellenzstrategie drei Exzellenzcluster mit Beteiligung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) ausgewählt. Unter 98 eingereichten Anträgen konnten sich die Cluster durchsetzen und erhalten nun für weitere sieben Jahre Förderung.
Neben dem Cardio-Pulmonary Institute (CPI) (siehe unsere News vom 30. Mai) zählen auch das RESIST-Cluster an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) sowie das Exzellenzcluster Präzisionsmedizin für chronische Entzündungserkrankungen (PMI) an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) zu den ausgezeichneten Clustern.
RESIST – maßgeschneiderte Strategien gegen Infektionskrankheiten
Für die neue Förderperiode plant RESIST den Einsatz innovativer Infektionsmodelle, Organoide sowie den verstärkten Einsatz von maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz zur Analyse großer Datensätze. Sprecher des Clusters ist Prof. Dr. Reinhold Förster (DZIF), Co-Sprecherin ist Prof. Dr. Gesine Hansen (DZL-Vorstandsmitglied und Sprecherin des Standorts BREATH). Hansen erläutert: „Wir haben bereits viele Erfolge in der Forschung erzielen können. Beispiele sind neue Ansätze zur Vermeidung von Blutvergiftungen bei Neugeborenen, verbesserte Strategien bei der SARS-CoV-2-Impfung und gegen multiresistente Krankenhauskeime“, während Förster ergänzt: „Die weitere Förderung unserer Infektions- und Immunitätsforschung bedeutet langfristig wichtige Hilfe für Menschen, denen Infektionen besonders schaden können. Dies sind beispielsweise Neugeborene sowie Seniorinnen und Senioren, deren Immunsystem noch nicht entwickelt oder sehr anfällig ist, sowie Menschen, deren Immunsystem aus Therapiegründen gedämpft wird, wie dies beispielsweise nach einer Transplantation der Fall ist. Aber auch für Träger von Implantaten können Infektionen gefährlich werden. Wir freuen uns darauf, hier weiterhin langfristig die Möglichkeiten für Diagnostik und Therapie verbessern zu können.“ Neben den DZL-Forschenden sind auch Teams des DZIF beteiligt. Die Fördersumme für die nächste Förderperiode beträgt fast 50 Millionen Euro.
PMI – Präzisionsmedizin bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen
Der Exzellenzcluster Precision Medicine in Chronic Inflammation, Deutsch: Präzisionsmedizin für chronische Entzündungserkrankungen (PMI) aus Schleswig-Holstein wird zum vierten Mal in Folge gefördert, eine besonders lange Laufzeit im hochkompetitiven Wettbewerb der Exzellenzstrategie. Ziel des Clusters ist es, die neuesten Erkenntnisse der chronisch-entzündlichen Forschung direkt in die klinische Anwendung zu überführen. Die beantragte Fördersumme liegt bei fast 70 Millionen Euro für den Zeitraum von Januar 2026 bis Ende 2032. „Dass wir nun bereits zum vierten Mal gefördert werden, bestätigt die wissenschaftliche Exzellenz unserer Mitglieder sowie die gelungene interdisziplinäre Zusammenarbeit über Fachgrenzen und Institutionen hinweg. Es freut mich außerordentlich, dass wir diese erfolgreiche Arbeit fortführen und die Präzisionsmedizin bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen weiter entscheidend voranbringen können“, sagt der Sprecher des Exzellenzclusters PMI und DZL-PI Stefan Schreiber. Neben DZL-Forschenden sind auch Forschende des DZIF und DZD beteiligt.
Die erneute Auswahl aller drei Cluster stärkt die Vernetzung der beteiligten Zentren und legt die Grundlage für die Weiterentwicklung innovativer Therapieansätze, die direkt Betroffenen zugutekommen.
Quellen:
DFG - Deutsche Forschungsgemeinschaft - Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder