Pulmonale Hypertonie (Lungenhochdruck, PH) ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die durch massiven Umbau der Lungengefäße von zartwandigen Kapillaren hin zu dickwandigen, engen Gefäßen gekennzeichnet ist. Hierdurch wird der Gasaustausch massiv eingeschränkt und das rechte Herz belastet. Trotz vieler Fortschritte – auch durch DZL-Wissenschaftler und Kliniker – ist PH nach wie vor nicht heilbar.
In zwei experimentellen Modellen konnte nachgewiesen werden, dass die Gabe von Juglon (ein Farbstoff aus der Walnuss) den pulmonalvaskulären Widerstand verringert, die Funktion des rechten Ventrikels verbessert und den Umbau der Gefäße reduziert. Als Wirkmechanismus wurde ein Enzym (peptidylprolyl cis/trans isomerase, NIMA interacting 1) Pin 1, identifiziert, das als molekularer „Schalter“ in Zellen agiert. Dieses Protein ist auch in Gewebeproben von Patienten mit Pulmonalarterieller Hypertonie verstärkt exprimiert. Gezielte Inhibition von Pin 1, z. B. mittels Juglon, scheint eine neue, attraktive therapeutische Strategie zur Behandlung von PH darzustellen.
Weitere Informationen:
Rai N, Sydykov A, Kojonazarov B, Wilhelm J, Manaud G, Veeroju S, Ruppert C, Perros F, Ghofrani HA, Weissmann N, Seeger W, Schermuly RT, Novoyatleva T: Targeting peptidyl-prolyl isomerase 1 in experimental pulmonary arterial hypertension.
Eur Respir J. 2022 Jan 20:2101698. doi: 10.1183/13993003.01698-2021. Online ahead of print. PMID: 35058248