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23. September 2021

Verbesserte Lungenfunktion durch Itepekimab bei COPD

News 2021-500 DE

Könnte der monoklonale Anti-IL-33 Antikörper Itepekimab eine Therapieoption bei mittelschwerer bis schwerer chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) sein? Das haben Forschende in einer Studie zur Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit des Antikörpers untersucht. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „The Lancet Respiratory Medicine“ veröffentlicht.

Genetische Daten deuten darauf hin, dass Interleukin 33 (IL-33) - ein Stoff des Immunsystems - eine Rolle bei der Asthmaanfälligkeit spielt. Auch bei COPD könnte er von Bedeutung sein. Vorangegangene Studien zeigten beispielsweise, dass der IL-33-Spiegel im Blut bei akuten Exazerbationen erhöht ist.

DZL-Wissenschaftler und Forscher führten zunächst genetische Untersuchungen durch, um festzustellen, ob genetische Varianten innerhalb der IL-33-Signalwege mit dem Risiko für COPD in Verbindung stehen. Sie fanden heraus, dass bei genetischen Varianten, die zu einem Funktionsverlust von IL-33 führten, das Risiko, an COPD zu erkranken, geringer war. Bei Varianten, die dazu führten, dass IL-33 aktiver ist, war das Risiko für COPD erhöht. Ein Hinweis darauf, dass IL-33 bei COPD tatsächlich eine Rolle spielen könnte.

Im zweiten Teil der vorliegenden Phase-IIa-Studie untersuchten sie daher die Sicherheit und Wirksamkeit des Antikörpers Itepekimab bei mittelschwerer bis schwerer COPD. Itepekimab ist gegen IL-33 gerichtet, wodurch er die Aktivität des Eiweißstoffes hemmt. 343 Patientinnen und Patienten im Alter von 40 bis 75 Jahren wurden in die Studie aufgenommen. Alle waren derzeitige oder frühere Raucherinnen und Raucher mit einer COPD-Diagnose seit mindestens einem Jahr. Nach dem Zufallsprinzip wurden sie entweder der Itepekimab- oder der Placebogruppe zugeteilt. Personen der Itepekimab-Gruppe erhielten – zusätzlich zur Standardtherapie - den Antikörper als Injektionen alle zwei Wochen. Die andere Gruppe erhielt anstelle des Antikörpers ein wirkstofffreies Placebo. Analysiert wurde, wie sich Itepekimab auf die jährliche Rate von akuten Exazerbationen der COPD, sowie die Lungenfunktion auswirkte.

Beim Vergleich beider Gruppen zeigten sich zunächst keine signifikanten Unterschiede. Eine Analyse der Untergruppen ergab jedoch, dass Itepekimab bei ehemaligen Raucherinnen und Rauchern mit COPD die Exazerbationsrate signifikant verringerte und die Lungenfunktion verbesserte. Die positiven Effekte hielten auch während der 20-wöchigen Nachbeobachtungszeit nach der Behandlung an. Die Nebenwirkungen waren in beiden Gruppen in etwa gleich.

Zwar zeige die Studie keinen Vorteil von Itepekimab für aktuelle Raucher mit COPD, so die Autorinnen und Autoren. Für ehemaligen Raucher mit COPD könnte diese biologische Therapie jedoch eine Option sein, um die Rate an Krankheitsverschlechterungen und die Lungenfunktion zu verbessern. In kommenden Studien sollte man sich daher noch mehr auf diese Untergruppe von Patientinnen und Patienten konzentrieren. Zwei klinische Studien der Phase 3 mit DZL-Beteiligung laufen bereits, um das Potenzial der neuartigen Therapie bei ehemaligen Raucherinnen und Rauchern mit COPD zu bestätigen und noch besser zu verstehen.

Originalpublikation: Rabe KF et al., 2021 / The Lancet

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