Das Auftakt-Meeting der DZL DataLung School zeigt eindrucksvoll die dringende Notwendigkeit und Bedeutung der Arbeit an der Schnittstelle von Biotechnologie und Künstlicher Intelligenz.
„Willkommen, ihr seid die Versuchskaninchen der wohl ersten lungenspezifischen Data Science School überhaupt!“. So eröffnete das DataLung OrganisationsTeam mit Svenja Gaedcke (BREATH), Doreen Franke (CPC-M), Jan Fuge (BREATH), Inke König (ARCN), Malte Lücken (CPC-M), Raphael Majeed (UGMLC), und Rory Morty (TLRC) das Treffen am ersten Tag, dem 14. April 2025.
Rund 40 Teilnehmer starteten vom 14. bis 16. April in ein zweijähriges Ausbildungsprogramm, das den wachsenden Bedarf an Datenkompetenz in der modernen Forschung decken soll. Im Zeitalter von Big Data sind Kenntnisse in Mathematik, Statistik und Datenmanagement unerlässlich, um die Lungenforschung voranzubringen. Das Programm ist eine gemeinsame Initiative der DZL-Academy und der krankheitsübergreifenden Arbeitsgruppe „AI and Digital Tools“.
Die Kulisse für den Auftakt war atemberaubend: Schloss Rauischholzhausen bei Marburg vereinte historischen Charme mit modernster Wissenschaft. Skurrile Wendeltreppen, lauschige Erker und der schlosseigene „Geist“ inklusive – wie das Schlosspersonal lächelnd beteuerte.
Der erste Tag des dreitägigen Programms begann auch gleich geistreich. Alex Bateman vom EMBL-EBI (UK) erklärte in seiner Keynote, wie KI und Machine Learning molekularbiologische Datenbanken revolutionieren, etwa bei Datensätzen von mehr als 200 Millionen Proteinstrukturen. In einem wortreich-lauten Kennenlern-Spiel tauschten die Teilnehmer anschließend ihre Erfahrungen, Ziele und Wünsche aus.
Tag 2 startete mit einer Einführung in die DZL-Academy durch Rory Morty und einer inspirierenden Keynote von Martijn Nawijn (Universität Groningen, NL). Er beschrieb, wie neuartige computergestützte Tools Erkenntnisse aus hochdimensionalen Daten in der Lungenforschung erschließen können. Seine Botschaft an die jungen Wissenschaftler: „Wählt zuerst die beste Methode für eure Forschungsfrage. Und Achtung, das ist harte Arbeit!“
Danach präsentierten alle Teilnehmer in einminütigen Lightning-Talks ihre Forschungsprojekte – eine beeindruckend disziplinierte Leistung. Svenja Gaedcke (BREATH), Ralph Schermuly (UGMLC), Ilona Rosenboom (BREATH) und Jan Fuge (BREATH) stellten die DZL-Plattformen und übergreifenden Arbeitsgruppen vor: Single Cell Analysis, Platform Imaging, Microbiome-Metagenome und Data Management.
In einer intensiven Diskussion beleuchteten Alex Bateman, Svenja Gaedcke, Jan Fuge, Rory Morty, und Petra Knaup-Gregori (TLRC), und Martijn Nawijn die Fallstricke bei der Arbeit mit komplexen Daten. Alle waren sich bewusst, dass hier ein neues, weitgehend unerforschtes Gebiet vor ihnen liegt, das etliche Fehlermöglichkeiten birgt.
Am Nachmittag fand eine Poster-Session in kleinen Gruppen statt, moderiert von mehreren Experten. Im Anschluss tauschten sich die Teilnehmer bei schönstem Wetter im „Walk & Talk“ über ihre Projekte aus. Abgerundet wurde das Programm durch eine weitere interaktive Vorlesung von Alex Bateman.
Die Tage 2 und 3 endeten mit einem kreativen Business Plan Spiel als Gruppenaktivität. Die Präsentation der fiktiven Projekte (Rent-a-Regret, Shyentist, Forkcast oder LunGo) war zweifellos ein großer Spaß im Programm.
Mit einer Bilanz, dem Feedback der Teilnehmer und ihren Wünschen für die kommenden drei Jahre ging das Kick-Off-Meeting zu Ende. Alle freuen sich auf die kommenden Jahre des Lernens, der Innovation und der Zusammenarbeit, um eine neue Generation zukunftsfähiger Lungenwissenschaftler zu formen, die eines Tages die Lungengesundheit revolutionieren können.
Mehr über die DZL Data Lung School: https://dzl.de/dzl-datalung-school-academy/
Text: Doris Hammerschmidt
Redaktionelle Bearbeitung: Doreen Franke, Malte Lücken, Rory Morty