Dr. Marija Gredić, DZL-Wissenschaftlerin an der Justus-Liebig-Universität Gießen (DZL-Standort UGMLC), erhält von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eine Forschungsförderung in Höhe von 324.032 Euro für drei Jahre (2026–2028). Mit dieser Förderung wird sie neue Mechanismen erforschen, die zur Entstehung einer pulmonalen Hypertonie bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) beitragen.
Die Arbeitsgruppe von Dr. Gredić konnte kürzlich zeigen, dass Wechselwirkungen zwischen interstitiellen Makrophagen und pulmonalen Gefäßzellen die Gefäßneubildung bei COPD fördern, angetrieben durch rauchbedingte und nicht durch hypoxieabhängige Signalwege. Eine zentrale Rolle in diesem Prozess spielt offenbar das Enzym Cathepsin D (Cts-D), ein lysosomales Protein, das stark in Makrophagen exprimiert wird. Das Team fand eine deutliche Hochregulation von Cts-D in der umgebauten Lungengefäßstruktur rauch-exponierter Mäuse und COPD-Patienten und konnte in vitro zeigen, dass dieses Protein die Proliferation pulmonaler Gefäßzellen fördert.
Mit der neuen Förderung möchte Dr. Gredić die zellulären Mechanismen aufklären, über die Cts-D die Zellproliferation beeinflusst, und seine funktionelle Bedeutung für den pulmonalen Gefäßumbau in vivo untersuchen – unter anderem mithilfe zelltypspezifischer Knockout-Modelle und neutralisierender Antikörper. Darüber hinaus sollen die Ergebnisse aus den Mausstudien an humanen Gewebeproben überprüft und zirkulierendes Cts-D als potenzieller Biomarker für COPD-assoziierte pulmonale Hypertonie evaluiert werden.
Langfristig zielt die Forschung darauf ab, neue therapeutische Ansatzpunkte zu identifizieren, um den pulmonalen Gefäßumbau und das Fortschreiten der Erkrankung bei COPD-Patientinnen und -Patienten zu stoppen oder sogar umzukehren.