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11. September 2024

Wie ungesunde Ernährung die Lunge schädigen kann

News 2024-373 DE

Was wir essen, beeinflusst weit mehr als nur unser Gewicht – auch unsere Lungen können unter einer ungesunden Ernährung leiden. Ein Team um PD Dr. Julia Schipke, DZL-Wissenschaftlerin am Standort BREATH und Forscherin am Institut für Funktionelle und Angewandte Anatomie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), widmet sich der Frage, wie ungesunde Ernährung—insbesondere mit hohem Zucker- und Fettgehalt—die Lungengesundheit beeinflusst. Das Projekt „Lifestyle Factors in Respiratory Health and Disease“ untersucht, wie solche Ernährungsfaktoren in verschiedenen Lebensphasen die Gesundheit der Lunge und das Zusammenspiel zwischen Lunge und anderen Organen auf molekularer Ebene verändern. Beteiligt sind alle fünf Standorte des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL).

Im Fokus der Forschung stehen Adipokine, Botenstoffe, die vom Fettgewebe produziert werden. Diese spielen eine Rolle bei der Regulierung des Hungergefühls und sind auch mit Adipositas-bezogenen Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes verbunden. Dr. Schipke und ihr Team erforschen, wie Adipokine das Lungengewebe, insbesondere die Alveolen—die kleinen Lungenbläschen, die für den Gasaustausch zuständig sind—beeinflussen. Sie konzentrieren sich darauf, wie eine Ernährung, die reich an Kohlenhydraten und Fetten ist, die Surfactant-Produktion und das Lipid-Gleichgewicht in den Alveolarzellen verändert. Dies kann dazu führen, dass die Gefäße in der Blut-Luft-Schranke dicker werden und die Alveolarwände weniger elastisch sind, was den Gasaustausch erschwert.

Die Forschung umfasst sowohl Mausmodelle als auch menschliche Zellkulturen. Im Mausmodell werden die Auswirkungen ungesunder Ernährung auf die Lungenfunktion in der frühen und späten Lebensphase untersucht. Zudem wird getestet, ob körperliche Aktivität, unterstützt durch Zugang zu einem Laufrad für die Tiere, die negativen Auswirkungen auf die Lunge abmildern kann. Diese Studie zielt darauf ab, neue Biomarker zu identifizieren, die für die Früherkennung von Lungenschäden durch Übergewicht hilfreich sein könnten.

Dr. Schipke erklärt: „Wir möchten herausfinden, welche molekularen und strukturellen Veränderungen in der Lunge auftreten und welche Botenstoffe diese Prozesse steuern. Unsere Ergebnisse könnten langfristig zu besseren Früherkennungsmethoden und neuen Behandlungsansätzen führen.“

Das Projekt wird vom DZL mit insgesamt 760.000 Euro gefördert.

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