Mukoviszidose e.V. fördert Projekt am Universitätsklinikum Heidelberg zur antibakteriellen Wirkung von bestimmten Fettsäuren auf das Wachstum krankmachender Keime in der Lunge. Ziel ist die Entwicklung neuer Therapieansätze und Ergänzung vorhandener Behandlungsoptionen.
Der DZL-Wissenschaftler Prof. Dr. Alexander Dalpke forscht als Ärztlicher Direktor der Abteilung Medizinische Mikrobiologie und Hygiene am Zentrum für Infektiologie des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD). Gemeinsam mit dem Wissenschaftlichen Mitarbeiter Andrew Tony-Odigie, untersuchen sie den Einfluss von kurzkettigen Fettsäuren auf das Wachstum von krankmachenden Bakterien wie Pseudomonas aeruginosa und Entzündungsreaktionen im Lungengewebe von Mukoviszidose-Betroffenen. Das Projekt wird von dem Mukoviszidose e.V. mit 20.000 Euro gefördert.
Menschen mit Mukoviszidose leiden häufig an einer Infektion mit dem Bakterium Pseudomonas aeruginosa. Das Bakterium kommt in feuchten Milieus vor und kann zur Verschlechterung der Lungenerkrankung führen. Ein wichtiger Aspekt in der Erforschung neuer Therapieansätze bei Mukoviszidose ist die Untersuchung der wechselseitigen Beeinflussung von pathogenen und unschädlichen bis hin zu nützlichen Bakterien im Lungenmikrobiom. Vorarbeiten der Arbeitsgruppe erfolgten hierzu bereits am Universitätsklinikum Dresden und haben gezeigt: bestimmte für den Menschen harmlose Streptokokken-Arten haben einen hemmenden Effekt auf Pseudomonas aeruginosa und können sogar Entzündungsreaktionen abmildern. Auf welchem Mechanismus diese Reaktion basiert, ist bisher noch unklar. Die Wissenschaftler der Arbeitsgruppe gehen davon aus, dass unter anderem die durch Streptokokken produzierten Fettsäuren einen Einfluss auf das krankheitserregende Bakterium Pseudomonas aeruginosa haben könnten.
Die Forschenden nehmen im Rahmen des geförderten Projekts unschädliche Bakterien unter die Lupe und untersuchen die Wirkung, der von ihnen produzierten Fettsäuren auf pathogene Keime. Abschließend soll der Einfluss von ausgewählten Fettsäuren auf die Immunreaktion bei Pseudomonas-Infektion getestet und in einem Lungengewebe-Modell bestätigt werden. Im Erfolgsfall können neue Therapieoptionen entwickelt sowie die Wirksamkeit vorhandener Therapien ergänzt werden. Die entsprechenden Fettsäuren unterstützen die Mikroumgebung der Lunge bei Mukoviszidose, so dass eine Infektion mit den schädlichen Bakterien wie Pseudomonas aeruginosa erschwert und die Immunabwehr gezielt gestärkt werden.
https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/newsroom/mit-fettsaeuren-bakterien-das-leben-schwer-machen/