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Prof. Dr. Soni Savai Pullamsetti (UGMLC) und Prof. Dr. Nico Lachmann (BREATH) Quellen: SYNERGIE-Magazin; BREATH, Foto: Tom Figiel
16. November 2022

DZL in der ersten Ausschreibungsrunde des DZG Innovation Funds erfolgreich

News 2022-463 DE

In der ersten Runde des „Innovation Funds“ der Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG) konnten erfolgreich Fördermittel für das Deutsche Zentrum für Lungenforschung (DZL) eingeworben werden. An dem geförderten Projekt „Cell type specific targeting for future in vivo delivery in cell & gene therapy“ sind Prof. Dr. Nico Lachmann, vom DZL-Standort BREATH und Prof. Dr. Soni Savai Pullamsetti vom Lungenzentrum der Universitäten Gießen und Marburg (UGMLC) beteiligt.

Die sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG) wurden von der Bundesregierung gegründet, um die Forschung zu den großen Volkskrankheiten Diabetes, Neurodegenerative-, Krebs-, Herz-Kreislauf-, Infektions- und Lungenerkrankungen voranzutreiben. Um die interdisziplinären Netzwerke zwischen den einzelnen Zentren noch weiter zu stärken, wurde der DZG Innovation Fund (DZGIF) ins Leben gerufen. Ein Projektteam aus gleich 5 der 6 DZG konnte sich in der ersten Ausschreibungsrunde zum Thema Mikrobiom mit dem Projekt ‚Cell type specific targeting for future in vivo delivery in cell & gene therapy‘ eine Förderung sichern. Für das DZL sind Prof. Dr. Nico Lachmann vom Standort BREATH und Prof. Dr. Soni Savai Pullamsetti vom DZL Standort UGMLC dabei. Die Fördergelder sollen genutzt werden, um zu untersuchen, wie Makrophagen und deren Transportwege im Körper verändert werden können, um so neue Therapiestrategien zu entwickeln. Prof. Dr. Nico Lachmann forscht an der Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie der Medizinischen Hochschule Hannover seit Jahren mit seinem Team zum Einsatz von veränderten Makrophagen als Therapieansatz. „Makrophagen, also Fresszellen, spielen eine zentrale Rolle bei der Entstehung und dem Fortschreiten verschiedener Krankheiten und sind deshalb für die Entwicklung von Therapien besonders spannend“, so Lachmann.

Menschliche Makrophagen als Wirkstofftransporter

Makrophagen sind Zellen des angeborenen Immunsystems und spielen eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von Infektionen, Lungenerkrankungen, soliden Tumoren und weiteren Erkrankungen. In ihrem Projekt wollen die Wissenschaftler zellspezifische Targeting-Strategien für Makrophagen entwickeln, die von anderen Forschenden genutzt und krankheitsspezifisch adaptiert werden können. Ziel ist es, neue Transportsysteme zu evaluieren und die Fresszellen in unterschiedlichen Komponenten des Organismus zu verändern. Mit Hilfe induzierter pluripotenter Stammzellen (iPSCs) werden humane Makrophagen gezüchtet und mit verschiedenen lipiden Nanopartikeln (LNP) transfiziert. Die so entstandenen veränderten Makrophagen sollen Wirkstoffe gezielt in bestimmte Regionen des Organismus transportieren, die dort die Funktion der vorhandenen Makrophagen verändern. Für eine größtmögliche Wirksamkeit untersuchen die Forschenden dabei die Transfektionseffizienz unterschiedlicher Typen von Fresszellen und lipider Nanopartikel.

Die sogenannte LNP-Technologie, die für das Projekt eingesetzt werden soll, kommt aktuell auch in den mRNA-basierten Impfstoffen gegen das Coronavirus zum Einsatz: „Wir sehen großes Potential in diesem Ansatz und hoffen damit einen Grundstein zu legen für die Therapie verschiedener Erkrankungen. Wir können alle von diesem interdisziplinären Projekt profitieren“, meint Lachmann, der sich sehr über die Förderung des DZG Innovation Fund freut.

Text: BREATH/AB

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