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13. November 2018

Ausgezeichnete Gesundheitsprävention

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Die Europäische Kommission zeichnete in diesem Jahr mit dem „EU-Gesundheitspreis“ erstmalig herausragende Initiativen aus, die die Tabakprävention und damit die öffentliche Gesundheit fördern. Mit „Aufklärung gegen Tabak e.V“ erzielte Titus Brinker vom DZL, vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), vom Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg und dem Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) den mit 15.000 Euro dotierten 2. Platz – unter über hundert Projekten aus ganz Europa.

Die Preisverleihung fand am 12. November bei der jährlichen „EU Health Policy Platform” im Beisein des EU-Kommissars für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Vytenis Andriukaitis, statt.

2012 gründete Titus Brinker im DZL mit der Universität Gießen das multinationale Netzwerk „Education Against Tobacco“ (EAT), das mittlerweile von über 3.500 freiwilligen Medizinstudenten und Ärzten von 82 medizinischen Fakultäten in 14 Ländern weltweit getragen wird. Die Organisation hat das Ziel, die schulische Tabakprävention zu fördern, die medizinische Ausbildung zu verbessern, sowie in den Dialog mit der Politik zu treten und erreicht mittlerweile über 45.000 Jugendliche pro Jahr.

Darüber hinaus sollen Raucher durch kostenlose evidenzbasierte Maßnahmen bei der Raucherentwöhnung über das Smartphone unterstützt werden. Die von Brinker entwickelten Raucherentwöhnungs-Apps haben inzwischen über 500.000 Menschen genutzt. Ein Beispiel ist die App „Smokerface“: Damit kann sich der Nutzer bildlich vor Augen führen, dass das Rauchen nicht nur die Gesundheit schädigt, sondern auch die körperliche Attraktivität – ein besonders gewichtiges Argument bei der jugendlichen Zielgruppe.

Darüber hinaus führen Medizinstudenten von EAT seit 2014 in Deutschland gemeinsam mit Experten für medizinische Bildungsforschung eine multizentrische Studie durch. Deren Ziel ist es, eine neuartige, standardisierte und kostengünstige Maßnahme für einen angemessenen praktischen und theoretischen Unterricht zur Tabakentwöhnung am Patienten im Medizinstudium zu evaluieren. Die konzipierten Kurse wurden im Herbst 2014 an fünf medizinischen Fakultäten durchgeführt und seither an 12 Medizinfakultäten in den Lehrplan etabliert.

„Das Besondere an EAT ist, dass alle Maßnahmen wissenschaftlich evaluiert werden. Außerdem gehen hier junge Medizinstudenten auf die Schüler zu, eine Gruppe, die eine hohe Akzeptanz und Glaubwürdigkeit für dieses Thema transportiert“, erklärt Titus Brinker den überzeugenden Vorteil des Projekts.
Brinker leitet die Arbeitsgruppe „App Entwicklung“ am NCT Heidelberg/DKFZ und schließt gleichzeitig am Universitätsklinikum Heidelberg seine Facharztausbildung in der Dermatologie ab. In den Jahren 2014 und 2017 wurde er bereits von Bundeskanzlerin Angela Merkel für sein Engagement für die Tabakprävention mit dem „startsocial-Bundespreis“ ausgezeichnet.

Den ersten Platz beim EU-Gesundheitspreis erzielte das Programm der irischen Krebsgesellschaft „X-HALE Youth Smoking Prevention and Education“.

 

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Quelle: idw-Nachrichten

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