Über 430 Wissenschaftler, Mediziner, Nachwuchsforscher und Mitarbeiter der DZL-Standorte kamen am 1. und 2. Februar 2016 beim 5. internen Jahrestreffen des Deutschen Zentrums für Lungenforschung in Hannover zusammen und starteten nach erfolgreicher Wiederbegutachtung gemeinsam in die 2. Förderperiode des Zentrums (2016-2020).
Zugleich war es das meistbesuchte Treffen der letzten Jahre seit dem Kick-off-Meeting 2012 in der Nähe von Frankfurt/Main, worin sich auch das enorme Wachstum des DZL und die gestiegene Bedeutung des Verbundes widerspiegeln. Begrüßt wurden zudem COSYCONET-Vertreter (German COPD and Systemic Consequences - Comorbidities Network), da das Netzwerk nun als neuer assoziierter Partner im Forschungsverbund verankert ist.
„Das DZL hat ein weltweit führendes Kraftwerk an Forschern, Werkzeugen und Kohorten sowie ein Netzwerk an Kollaborationen etabliert“, „Die im DZL errichteten Strukturen und Prozesse haben einen sehr hohen internationalen Standard“ und „Das DZL ist die einzige strukturierte, zentrallisierte und kollaborative Strategie eines Landes, die sich mit den Grundlagen und den bisher unerfüllten wissenschaftlichen und medizinischen Erfordernissen im Bereich Lungenerkrankungen befasst“, stellte DZL-Vorstandsvorsitzender Prof. Werner Seeger in seiner Eingangsrede einige Highlights der äußerst positiven Begutachtungsergebnisse vor, die das DZL kürzlich nach der im Oktober 2015 erfolgten Begutachtung erhielt. Das DZL habe seit seinem Start 2011 einen enormen Forstschritt erreicht - dieser sei jedoch nicht als Leistung der Leitungsebenen zu verstehen, sondern als Erfolg aller Beteiligten, betonte Seeger.
In der zweiten Förderperiode des DZL sollen nun verstärkt auch übergreifende Themen wie „Systemmedizin“ und „Exazerbationen“ integriert sowie die Zusammenarbeit der Krankheitsbereiche, Plattformen und Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung untereinander gestärkt werden. Auch der weitere Ausbau strategischer Partnerschaften ist angedacht. Darüber hinaus ist der Aufbau einer übergreifenden DZL-Academy im Bereich der Nachwuchsförderung für das DZL ein wichtiges Anliegen.
Nach der Eingangsrede stellten Senior-PIs der acht Krankheitsbereiche und der Plattformen „Imaging“ sowie „Biobanking und Data Management“ im Plenum ihre Strategien für die zweite Förderperiode (2016-2020) vor. „Insbesondere die Plattformen Biobanken und Imaging bieten eine „Weltklasse-Ressource“, so auch die zahlreichen leistungsfähigen Techniken und die sorgfältig charakterisierten Patientenkohorten“ gab Prof. Werner Seeger das Feedback der Gutachter dabei in Bezug auf die Plattformen wieder.
Nachwuchswissenschaftler schlossen je mit einer kurzen Präsentation zu den Krankheitsbereichen an die Vorträge der Senior-PIs an. Von den rund 230 eingereichten Poster-Abstracts hatten Vertreter der Krankheitsbereiche zuvor den jeweils besten Beitrag für einen mündlichen Plenumsvortrag, die „Best Abstract Winners‘ Presentation“, ausgewählt. In einem vorhergehenden Screening konnten Mitglieder des DZL-Technologietransferkonsortiums aus allen eingegangenen Beiträgen zudem 20 Abstracts mit patentrelevanten Inhalten identifizieren.
Die angereisten Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats standen dem Direktorium mit Ihrem Rat bzgl. der Ergebnisse der Begutachtung und hinsichtlich der Planungen für die zweite Förderperiode zur Seite.
Einen besonderen Stellenwert beim Jahrestreffen nahmen dieses Mal zwei längere, moderierte Postersessions ein, bei denen Nachwuchsforscher ihre Projekte vorstellen und die Zuhörer ihren jeweiligen Favoriten für die Posterpreise wählen konnten. Die Posterpreise wurden verliehen pro Krankheitsbereich und für die Plattformen an:
Bereits am Vortag des Jahrestreffens wurde den Mentees des DZL-Mentoring-Programmes “Careers in Respiratory Medicine” ein spannender Workshop zu Grundlagen, Methoden und Übungen zum Thema „Gesprächsführung“ angeboten. Im Anschluss kamen sie bei einem Get Together mit den Mentoren zusammen, um sich über ihre Projekte auszutauschen.
Beim Abendessen rundete das Saxophonquartett „sistergold“mit verschiedenen Showeinlagendas Programm ab und zeigte dabei eindrucksvoll, wie groß ihr Lungenvolumen ist.
Am zweiten Tag trafen sich die zahlreichen Arbeitsgruppen, um laufende Projekte, das Feedback der Gutachter und die Pläne für die nächste Förderperiode zu diskutieren. Teilnehmer der Plattform Biobanking nutzten zudem die Gelegenheit, um sich vor Ort ein Bild von der „Hannover Unified Biobank“ am Clinical Research Center Hannover zu machen.
„Dies war ein rundum gelungenes Treffen mit vielen fruchtbaren Gesprächen, Kooperationsinitiativen und Diskussionen zu aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Forschungsansätzen auf dem Gebiet der Lungenforschung“, resümiert Prof. Tobias Welte, Vorstandsmitglied und Direktor des ausrichtenden DZL-Standortes Hannover.
Das 6. DZL-Jahrestreffen wird vom 30. bis 31. Januar 2017 am Standort München stattfinden.